Einige Synonymsammlungen lassen bei Verbindungen wie 'eine große Herausforderung' oder 'eine Lanze brechen für' die Artikel weg. Hier in OT wird mal so mal so verfahren, ich setze sie normalerweise dazu.
Der Grund ist, dass man solchen Verbindungen nicht ansieht, ob sie mit oder ohne Artikel benutzt werden können. Soweit sie lexikalisiert - also mehr oder weniger fest gefügt - sind, gibt es welche mit und welche ohne Artikel. Ein Nicht-Deutschsprachiger weiß das in vielen Fällen nicht.
Weglassbar wären die Artikel, wenn sie bei solchen Fügungen funktionieren würden wie sonst auch, also nach den üblichen Regeln des Artikelgebrauchs. Das ist jedoch nur teilweise der Fall. So liefe es darauf hinaus, dass, wenn man ein Synonym gefunden hat, bei dem ein prinzipiell möglicher Artikel nicht aufgeführt ist, zusätzlich nachgeschlagen werden müsste, ob nun der Artikel obligatorisch ist oder nicht.
Diesen zusätzlichen Aufwand kann man dem Benutzer ersparen, indem man den Artikel immer mit aufführt, wenn er in eine Mehrwortverbindung hineingehört.
Zur Zeit ist es in OT so, dass, wenn der Artikel fehlt, das heißen kann: Die Verbindung ist ohne Artikel üblich und korrekt; oder: Der Artikel, der eigentlich erforderlich wäre, wurde aus ökonomischen Gründen nicht mit aufgeführt und ist nach den üblichen Regeln des Artikelgebrauchs zu ergänzen.
Hinzu kommt bei OT die Besonderheit, dass führende Artikel eingeklammert werden, eine Art Kompromisslösung zwischen den beiden Umgangsweisen mit dem Artikel. Diese Methode steht im Konflikt mit der normalen Bedeutung von Klammern, dass nämlich der eingeklammerte Teil weglassbar ist. Dies ist er in vielen Fällen jedoch nicht. Wirklich zufriedenstellend ist das nicht.
Hier ein paar Beispiele:
jemandem Kredit geben / einen Kredit geben: beides möglich, müsste beides in OT eingetragen werden, um das auch klar zu machen
eine Nase haben für: der Artikel ist obligatorisch, wurde jedoch eingeklammert
ein Ausnahme(talent) sein: Artikel ist obligatorisch, wurde jedoch nicht mit eingetragen
Balsam für jemandes Seele sein: obligatorisch ohne Artikel, so auch eingetragen
Fazit: Insbesondere die Klammern legen eine Weglassbarkeit nahe, die oft nicht existiert. Aufgrund der verschiedenen Standards beim Eintragen ist für einen Benutzer oft nicht klar, ob ein Artikel dabei stehen muss oder nicht.
Meine Lösung: Wenn ich einen Eintrag ohne Artikel sehe, wo der hingehört, trage ich den nach, klammere ihn aber ein, außer wenn der Artikel fester Teil der Fügung ist (die Faxen dicke haben).
Eine andere Lösung könnte sein, dass führende Artikel bei der Suche grundsätzlich ignoriert werden, ein Problem ähnlich dem Problem mit den Satzzeichen, die ebenfalls ignoriert werden. Die Anzahl an Artikelformen ist überschaubar, es sind gerade mal 12, wenn ich richtig gezählt habe. Die Zahl verdoppelt sich allerdings in OT dadurch, dass sie eingeklammert und nicht-eingeklammert vorkommen.
Was ich jedoch nicht überblicke, sind weitergehende Auswirkungen, denn eine solche Änderung greift in die Logik und Systematik von OT ein.
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