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old Joe
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siehe https://www.openthesaurus.de/synonyme/edit/35109
Der Eintrag wurde aus der Gruppe gelöscht und von mir wieder eingetragen. Es handelt sich hier um Klischees, die bildlich und sprachlich verschieden ausgedrückt werden und daher in verschiedenen Formulierungen und syntaktischen Rollen auftreten. Um den Bezug zu den USA zu verdeutlichen, reicht eine bloße Assoziation 'USA' nicht, weil dort dieser Eintrag unter ferner liefen kommt und so nicht sichtbar ist. Eine Alternative wäre, das 'Land der unbegrenzten Möglichkeiten' als Solo-Eintrag anzulegen und als Assoziation zu verknüpfen. Das wollte ich jedoch nicht, weil der Bezug der Einträge untereinander doch recht augenfällig ist.
Es lässt sich hier in OT nicht alles mit buchhalterischer Präzision erfassen, ist nun mal so.
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Nachtrag: Inzwischen habe ich den Kommentar von Synonymfresser zur Löschung entdeckt, da steht, ein Land ist kein Traum, und das stimmt. Es dann hier zu löschen, wäre eine Möglichkeit, gäb's vielleicht was Besseres? Irgendwie gehört es ja nun mal zusammen, denke ich.
Diese Nachricht wurde 1 Mal bearbeitet. Letzte Veränderung war am 06.02.2016 14:19
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Daniel Naber
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Ich finde die Assoziation zu USA ausreichend. Als Synonym passt es tatsächlich nicht.
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old Joe
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Soweit okay, aber wie kann man das auch sichtbar machen? Da gibt's ja einen ziemlich starken inhaltlichen Bezug, der sich nicht in dem Verweis auf das Land erschöpft, denn alles, was da steht, hat mit den USA zu tun, aber hier geht es um so etwas wie ein wesentliches Element der us-amerikanischen Identität, auch wenn das inzwischen ins Wanken geraten und nicht mehr so ganz auf der Höhe der Zeit ist. Der Unterschied ist eher, dass der 'american dream' ein Begriff aus der Binnenperspektive ist, das 'Land der unbegrenzten Möglichkeiten' eher die Phantasie der Zuwanderer, die jedoch ihren Traum vom besseren Leben mit ins Land importiert haben und mit dieser Vorstellung im amerikanischen Kollektivbewusstsein aufgegangen sind. Für mich ist der Gedanke, sich durch harte Arbeit nach ganz oben hochkämpfen zu können, genau das, was die 'unbegrenzten Möglichkeiten' - über die Weite des Landes hinaus - bedeuten. Dieser sehr starke Zusammenhang wird zerschnitten und unsichtbar, wenn er in den im übrigen selbstverständlichen Verweis auf die USA verschoben wird, wo er dann Mühe hat, hinter solchen Merkwürdigkeiten wie 'Land der unbegrenzten Dummheit' und 'VSA', die wieder mal weiter vorne rangieren, wo sie definitiv nicht hingehören, sich überhaupt Geltung zu verschaffen.
Oder sehe ich das falsch, dass es einen starken und deutlichen inhaltlichen Bezug gibt, der über die reine Geographie hinausgeht?
Hier mal ein Link zu einem Text, der das so ähnlich sieht wie ich es seinerzeit gemeint hatte:
http://www.wie-sagt-man-noch.de/wissen/lexikon/2134/Amerika-Das-Land-der-unbegrenzten-Moeglichkeiten-frueher-und-heute.html
Sowohl der deutsche Ausdruck als auch sein englischsprachiges Pendant 'land of opportunity' sind in Googlen Ngram Viewer ca. ab dem Beginn des 20. Jh. belegt, der englischsprachige ist unwesentlich älter. Möglicherweise beruht der deutsche Ausdruck, der keine Übersetzung ist, auf dem Buchtitel 'Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten' von Ludwig Max Goldberger, das bei Google mit dem Erscheinungsjahr 1903 ausgewiesen ist, wobei das eingescannte Exemplar die siebte Auflage darstellt und als Jahreszahl 1905 angibt. Dass Buchtitel (und später dann auch Film-, Fernsehserien usw. -titel) zu geflügelten Worten werden, ist ja recht häufig der Fall.
Diese Nachricht wurde 1 Mal bearbeitet. Letzte Veränderung war am 07.02.2016 08:56
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old Joe
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Ergänzung: Eine Möglichkeit, um Assoziationen präziser zuzuweisen, wäre, diese so zu handhaben wie die Gegenteile. Bei den Gegenteilen wird jeweils ein Wort benannt nach folgendem Muster: groß, Gegenteil 'klein' in: bedeutungslos, belanglos, nebensächlich ... Ebenso könnte man bei den Assoziationen verfahren, wobei die Möglichkeit, ein Wort aus der assoziierten Gruppe auszuwählen, am besten als Option anzubieten wäre, um darauf, wenn gewünscht, auch verzichten zu können. Im Fall 'Land der unbegrenzten Möglichkeiten' als Assoziation zu 'amerikanischer Traum' wäre das sehr günstig. Ich hatte gerade einen ähnlichen Fall, bei 'sich angegriffen fühlen' hätte ich gerne 'eingeschnappt' als Assoziation angemeldet, das ging aber nicht, ich konnte nur die Gruppen mit 'eingeschnappt' assoziieren, und da ist dann das Wort 'eingeschnappt' wieder nicht sichtbar.
Es gibt hier an vielen Punkten in OT das Problem der Sichtbarkeit. Was nicht sichtbar ist, wird logischerweise auch nicht wahrgenommen. Da helfen noch so viele Verlinkungen nicht, vorzuziehen wäre immer, so viel wie möglich sichtbar zu machen, also konkret anzuzeigen.
Diese Nachricht wurde 1 Mal bearbeitet. Letzte Veränderung war am 07.02.2016 16:45
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old Joe
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Inzwischen sehe ich, dass 'Land der unbegrenzten Möglichkeiten' als 'euphemistisch' getaggt wurde. Ich weiß nicht, ob das so ganz treffend ist: Verhüllend ist es eigentlich nicht, es soll ja nichts verborgen werden, aber schönfärberisch sicherlich. Außerdem klischeehaft, floskelhaft, naiv, affirmativ und unkritisch. Ich dachte eigentlich, die Formel sei überholt, aber Google Ngram Viewer belehrt mich eines Bessern: Der Ausdruck ist heute - bzw. 2008 - in etwa so geläufig wie in seinen besten Zeiten, und die gab es 1940. Eigentlich ist mit diesem 'euphemistisch' wohl 'idealisierend' gemeint, warum eigentlich nicht diesen Tagg einführen? Denn auf dem Feld der politischen Schlagwörter gibt es so etwas nicht gerade selten: Großer vaterländischer Krieg (WK I), antifaschistischer Schutzwall (Mauer), Feld der Ehre (Schlachtfeld), den Heldentod sterben (fallen) und wer weiß was noch. Es gibt tatsächlich hier und da Bedarf für einen Gegen-Tagg zu 'pejorativ'. Oft sind diese Idealisierungen allerdings geradezu zynisch und verlogen. Außerdem kann die Idealisierung auch pathetisch, emphatisch, oder bloß allgemein-aufwertend daherkommen...
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